Sonntag vormittags in Stuttgart… Ein sonniger Tag. Etwas schwerfällig schäle ich mich aus dem Bett. Trotz des mal wieder nicht wirklich erfolgreichen Auftritts unserer Profis gestern beim VfB, war es doch ein ebenso unterhaltsamer wie lustiger Tag und Abend im Kreise der EFCler und befreundeter Eintracht-Fans gewesen. Und der Genuss diverser alkoholischer Getränke von der Mittagszeit bis in den späten Abend hat dann doch auch gewisse nachhaltige Aspekte. ;-)
Hadde, der bei uns übernachtet hatte (was’n Wortspiel!), ist schon auf und scheint fit und munter. Schnell hole ich mir einen Kaffee und eine Runde Aspis und dann ist es auch schon Zeit aufzubrechen. Schließlich haben wir uns mit einigen EFClern um 11 Uhr zum Brunchen verabredet. Das Handy piepst, SMS:Aha, Mojoe sagt ab. Alkoholhaltige Getränke… Ich sag’s ja.
Pünktlich um 11 laufen wir im Arc-Hotel ein und genießen ein leckeres Frühstücksbuffet in netter Runde. 90 Minuten und etliche Kaffee später, ist es dann Zeit, dass Oly und ich uns wieder auf den Weg Richtung Stadion machen. Der Kopf ist wieder klar, die Sonne scheint und der Wind pfeift in kräftigen Böen. Wir haben uns vorgenommen, auch bei unserem „2. Heimspiel in Stuttgart“ des Wochenendes zugegen zu sein. Zumal das Spitzenspiel der U17-Bundesliga Staffel Süd-Südwest zwischen dem VfB und der Eintracht ja ein echtes Highlight ist: Zweiter gegen Erster! Unsere junge Mannschaft um Trainer Alex Schur ist ja noch immer ungeschlagen!
Gegen 13 Uhr sind Oly und ich am Eingang des Robert-Schlienz-Stadions. Noch alles verrammelt. Der Wind pfeift. Wir entschließen uns zu einem kleinen Spaziergang rund um das benachbarte Neckarstadion (aka Mercedes-Benz-Arena). Tut gut, um den Kopf endgültig wieder klar zu kriegen und die Ereignisse von gestern nochmals, inspiriert vom Ort des Geschehens, Revue passieren zu lassen.
Wieder zurück am Robert-Schlienz-Stadion sind die Tore geöffnet, HipHop dröhnt aus den Lautsprechern und die beiden U17-Teams sind zum Warmmachen auf dem Platz. Wir postieren uns hinter der Eintracht-Bank, auf der Schui zunächst seelenruhig thront, während sein Assistenztrainer das Aufwärmprogramm leitet.
Anpfiff dann kurz nach 14 Uhr. Abtasten der beiden Teams. Der stürmische und böige Wind macht lange und hohe Bälle zu einem gewissen Glücksspiel. Man kann trotzdem schnell erkennen, dass hier zwei Top-Teams auf dem Platz stehen. Die Eintracht erarbeitet sich ein gewisses Übergewicht. Das 1:0 nach einer knappen halben Stunde per Foulelfmeter durch Sonny Kittel. Wenig später trifft Patrick Schorr nach einem sehenswerten Angriff zum 2:0. Unseren Jungs geben die beiden kurz aufeinander folgenden Treffer offensichtlich die notwendige Ruhe und Sicherheit, um ihr Passspiel - 2 bis 3 Kontakte und dann schnell in die Spitze stoßen - jetzt auch besser umzusetzen. Aber auch den widrigen Wetterverhältnisse geschuldet springt bis zur Pause kein weiterer Treffer dabei heraus.
Während der Halbzeit trifft dann auch Kata mit Adler-Nachwuchs Ravil im Stadion ein.
Anfangs sieht es so aus, als sei das kein so gutes Omen für die kleinen Adler, denn kurz nach der Pause fällt der Anschlusstreffer durch einen Foulelfmeter der Schwaben, verursacht durch unseren hinterher kreuzunglücklichen starken Keeper Aykut Özer. Ihm wird eine Rettungsaktion am Strafraumeck gegen einen heranstürmenden Stuttgarter als Notbremse ausgelegt und er somit mit „Rot“ zum vorzeitigen Duschen geschickt. Eine für uns sehr zweifelhafte Entscheidung, Elfmeter vertretbar aber nicht zwingend „Rot“ für den Eintracht-Schlussmann, der letztlich einfach nur stehen geblieben ist. Es kommt dann sogar noch schlimmer: 20 Minuten vor Schluss sieht auch noch Verteidiger Patrick Söder gelb-rot und auch diese Entscheidung ist unseres Erachtens zu hart und wird auch auf der Eintracht-Bank entsprechend kommentiert. Jetzt heißt es kämpferisch dagegen halten, was die Jungs auch mit Bravour erfolgreich tun.
Schlusspfiff! Riesenjubel unserer SGE! Wir haben es tatsächlich mit 9 gegen 11 geschafft, den Vorsprung über die Zeit zu retten und haben damit aktuell 5 Punkte Vorsprung auf den VfB (der aber noch ein Nachholspiel hat). Die Jungs fallen sich in die Arme. Schui läuft allein über den Platz, fasst sich mit seinen Händen an den Kopf und man merkt, welche Spannung nach dieser 2. Halbzeit nun von ihm abfällt. Ein bisschen erinnert mich das Bild an Franz Beckenbauer nach dem WM-Finale 1990… Auch wir applaudieren kräftig und feiern die Jungs. Zum Abschied klatscht uns Schui alle noch mal ab und kommentiert: „So ein Spiel gewinnt man doch immer gern!“
Dem ist nichts hinzuzufügen! … Und die Moral von der Geschicht’: Kata und Ravil, der sein erstes Eintracht-Spiel gesehen (naja…) hat, dürfen wieder mitkommen zur Eintracht!
Exiladler & Oly